Kupplungen (1) 11.10.2008, 19:33

Kupplung Zeichnung  (Ausschnitt)

Im Beitrag Planetengetriebe (2) ist die Rede von Lamellenkupplungen. Ihre Funktion wird hier in aller Kürze erläutert.

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2. Ausbildungsjahr

Kupplungen

Im Beitrag Planetengetriebe (2) spielen auch Lamellenkupplungen eine Rolle. Ihre Funktion wird hier erläutert.
Kupplungen übertragen Drehmomente von einer Antriebswelle auf eine Abtriebswelle. Sofern dies durch Reibung geschieht (kraftschlüssige Drehmomentübertragung), müssen die Reibflächen durch eine äußere Schließkraft aufeinander gepresst werden. Solche Kupplungen können auch unter Last und bei hohen Drehzahlen geschaltet werden. Dabei wird die getriebene Welle beim Einrücken der Kupplung allmählich mitgenommen. Bei den Schaltvorgängen treten Reibwärme und Verschleiß auf, die durch Wärmeabfuhr verringert werden können. Je nach Anzahl und Form der Reibflächen unterscheidet man Einscheiben-, Mehrscheiben- und Kegelkupplungen.

Einscheibenkupplungen

Einscheibenkupplungen findet man durchgängig in Personenkraftfahrzeugen.
Bei ihnen wird eine Druckplatte durch Federkraft gegen eine axial verschiebbare Scheibe gepresst. Die Kupplungsscheibe drückt dadurch gegen das auf der Kurbelwelle sitzende Schwungrad. Reibbeläge übertragen auf beiden Seiten der Kupplungsscheibe das Drehmoment vom Schwungrad auf die Getriebeantriebswelle. Beim Auskuppeln wird die Kupplungsdruckplatte mithilfe des Ausrückers und der Ausrückgabel gegen die Federvorspannung von der Kupplungsscheibe abgehoben.

Lamellenkupplungen sind kraftschlüssige Mehrscheibenkupplungen. Sie besitzen zwei Lamellenpakete: eines, dessen Lamellen außen mit dem Kupplungsgehäuse verbunden ist, und eines, das innen auf der Welle in Drehrichtung formschlüssig sitzt; beide Pakete sind axial verschiebbar. Ist die Kupplung eingeschaltet, werden die Lamellen gegeneinander gepresst; die Antriebswelle nimmt die Abtriebswelle mit. Lamellenkupplungen können mechanisch, hydraulisch, pneumatisch oder elektromagnetisch geschaltet werden. 

Lamellenkupplung_440.png

Das folgende Bild zeigt eine in einem Traktor eingebaute Lamellenkupplung. Versuchen Sie, ihre Funktion zu beschreiben. 

Lösungsvorschlag
Die Zahnräder oben rechts treiben über das aufgeschraubte Stirnrad die Kupplungsglocke an. Diese nimmt das Außenlamellen-Paket mit. Erhält die Kupplung kein Drucköl, dann wird das gesamte Lamellenpaket von den Tellerfedern zusammengepresst und die Zapfwelle läuft mit. Wird die Kupplung unter Druck gesetzt, dann wandert der Hydraulikzylinder nach links und zieht die zwischen den Tellerfedern und dem Lamellenpaket liegende Druckscheibe mit: Außen- und Innenlamellen lösen sich voneinander - der Kraftfluss ist unterbrochen und die Zapfwelle bleibt stehen.

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Kommentare

4

Zum Artikel "Kupplungen (1)".

  • #1

    Hallo Martin,
    bitte lesen Sie nochmals nach; im Text steht: »Wird die Kupplung unter Druck gesetzt, dann wandert der Hydraulikzylinder nach links und zieht die zwischen den Tellerfedern und dem Lamellenpaket liegende Druckscheibe mit: Außen- und Innenlamellen lösen sich voneinander…«
    Gruß
    tec.LF
    (Wir haben die Zeichnung nochmals geringfügig verändert. Vielleicht hilft Ihnen das weiter.)

    schrieb tec.LEHRERFREUND am

  • #2

    Ich verstehe nicht warum die Feder nicht auch den Hydraulikzylinder nach links verschiebt? Wo ist der Anschlag mach links?

    schrieb Martin am

  • #3

    Interssanter Artikel, gefällt mir.

    schrieb Almtor am

  • #4

    Eine sehr gute zeichnung

    schrieb Anhängerkupplungen am

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zum Artikel "Kupplungen (1)".



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